#Hilfe für Straßenkatzen

in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tierschutzbund

In Deutschland leben 15,7 Mio. Katzen in 26 % der Haushalte. Sie haben großes Glück, da sie geborgen in einem liebevollen Zuhause aufwachsen. Die Realität der rund zwei Millionen Straßenkatzen sieht da etwas anders aus: Sie leben versteckt und zurückgezogen auf verwilderten Grundstücken, Friedhöfen oder stillgelegten Industriegeländen.

© Deutscher Tierschutzbund

Wo kommen all die Straßenkatzen her?

Jede einzelne Straßenkatze stammt ursprünglich von einer Hauskatze ab, deren Besitzer zuließ, dass sich sein Tier draußen vermehrte, der sein Tier aussetzte oder es bei einem Umzug einfach zurücklies.

Vorbildliche Kastrationsaktionen gibt es aktuell in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Hier finden seit mehreren Jahren landesweite Kastrationsaktionen für frei lebende Katzen statt, die von Land, Tierärtzeschaft, Tierschutzverbänden und Kommunen unterstützt werden. Andere Bundesländer stellen jährlich Gelder für die Kastration frei lebender Katzen zur Verfügung. Insgesamt reichen die Aktionen und Gelder aber nicht aus, um den Bedarf zu decken und die Tierschutzvereine müssen sowohl finanziell als auch organisatorisch den Löwenanteil übernehmen. Teilweise unterstützen auch Privatpersonen, die Katzen bei diesen Aktionen selbst einfangen und sie zum Tierarzt bringen. Doch sie und die Tierschutzvereine allein schaffen es nicht, die unkontrollierte Vermehrung dieser Tiere einzudämmen.

Eine unkastrierte Katze hat im Jahr zwei Würfe mit jeweils 3-6 oder sogar mehr Kitten. So können nach 10 Jahren aus einer Katze rund 200 Millionen weitere Katzen entstehen.

So leiden die Straßenkatzen:

 Tagein, tagaus aus müssen Straßenkatzen um ihr Überleben kämpfen – sie hungern, keiner kümmert sich um ihre Verletzungen und sie leiden oft unter Infektionskrankheiten. So verwundert es nicht, dass diese Tiere auch nicht sehr alt werden: Eine Hauskatze kann bis zu 20 Jahre alt werden – wenn die gleiche Katze auf der Straße geboren wird, liegt die Lebenserwartung hingegen oft bei nur wenigen Monaten.

Das Elend der Tiere vergrößert sich durch das unkontrollierte Wachstum der Population noch mehr, da sie weniger Nahrung finden und zudem stärker um ihr Revier kämpfen müssen. Speziell bei der weiblichen Katze führt es zu einer ungeheuren zusätzlichen Belastung, da sie ständig ihre Junge versorgen muss. Allzu oft ist die Mutter zu schwach um die Kitten versorgen zu können und so ist die Gefahr groß, dass sie und ihre Kleinen nicht lange überleben.

Auch die romantische Vorstellung unbeschwerter Streifzüge durch die Natur erweist sich als Trugschluss, denn bei der Jagd fehlt den domestizierten Tieren das Geschick ihrer wilden Vorfahren. Sie allein können weder sich noch ihre Welpen dauerhaft ausreichend versorgen. Katzen brauchen uns Menschen und können ohne unsere Hilfe nicht überleben.

Kastration - der einzige Weg aus dem Elend!

Viele Tierheime versorgen die frei lebenden Tiere aufopferungsvoll: Sie richten Futterstelle für die oft unterernährten Katzen ein, lassen sie kastrieren, kennzeichnen und registrieren und wenn nötig, tierärztlich versorgen. Sie investieren viel Zeit, um ihnen zu helfen und ihr Leid zu mindern. Was die Situation noch erschwert ist, dass die Tierheime die Katzen in der Regel nicht einfangen und vermitteln können, da die Tiere nach ihrer Jugend auf der Straße extrem scheu sind und sich nicht mehr an ein nahes Zusammenleben mit dem Menschen gewöhnen können. Dennoch brauchen sie aber die Hilfe der Tierheime und deren ehrenamtlichen Helfer, damit sie auch weiterhin eine Chance haben, in der Natur zu überleben.

Viele Tierheime erleben jährlich ab Mai eine regelrechten Katzenschwemme. Das bedeutet, dass in dieser Zeit vermehrt Katzen in den Tierheimen abgegeben werden oder sie verwaiste Kitten von Straßenkatzen finden. Die Unterbringung und Versorgung von diesen Jungkatzen stellt uns Tierheime Jahr für Jahr vor eine große Herausforderung, denn dieser plötzliche Zuwachs an Tieren bedeutet dann weniger Platz, mehr Arbeit und große Sorgen um die jungen Wesen.

Um das unkontrollierte Wachstum der Straßenkatzenpopulation zu bremsen, führen die Tierschutzvereine aufwendige Kastrationsaktionen durch. Die Katzen wer­den im Rahmen der Kastration auch gekennzeich­net und registriert und dann sobald wie möglich in ihrem angestammten Revier wieder freige­lassen. Der zeitliche und finanzielle Aufwand für diese Aktionen ist enorm. Ohne Spenden wäre dies unmöglich, denn nur die wenigsten Tierheime erhalten dafür kostendeckende Zuschüsse von öffentlichen Stellen. Dabei kann nur eine flächendeckende Kastration der Straßenkatzen in Kombination mit der konsequenten Kastration von Freigängerkatzen langfristig zu einer sinkenden Population führen.

© Deutscher Tierschutzbund

Was kannst Du tun?

Wenn Du eine eigene Katze zu Hause hast, dann lass diese bitte kastrieren (auch Wohnungskatzen). Dies ist nur ein kurzer Routineeingriff und hat für alle Beteiligten seine Vorteile

Hilf deinem örtlichen Tierschutzverein bei der Kastrations- und Aufklärungsarbeit durch eine Spende oder deine aktive Mitgliedschaft.

Informiere dein Umfeld darüber, dass Hauskatzen kastriert werden müssen z.B. über Social Media o.ä.

Vielen Dank fürs Mitmachen!