Abgabetier wegen Überforderung

Hugos Vorbesitzer hatten sich den Hund als Welpe angeschafft, seine Erziehung kam allerdings augenscheinlich zu kurz und es bahnten sich Probleme mit dem Kleinkind in der Familie an, sodass dringend ein Platz für den jungen Rüden gesucht wurde. Beim Aufnahmegespräch erlebten wir Hugo außer Rand und Band, er war völlig überdreht und addressierte seinen Frust dann auch an seine Besitzer, auch Artgenossen triggern den jungen Rüden extrem. 

Hugo ist nun seit Anfang Januar bei uns und wir arbeiten mit ihm an seinen Problemen. Mittlerweile ist er draußen nicht
mehr regellos und nur auf Außenreize fixiert, sondern kann seinen Menschen bei entsprechender ruhiger und souveräner Führung gut zuhören und sich orientieren. Ebenfalls arbeiten wir mit ihm an seiner
Frustrationstoleranz, denn der kleine Mann schaukelt sich vor allem bei Hundebegegnungen sehr schnell hoch und reagiert unangepasst und energisch. 

Insgesamt sind wir in der kurzen Zeit sehr zufrieden mit seiner Entwicklung, hier sind allerdings Menschen gefragt, die
gewissenhaft und verantwortungsvoll weiter mit Hugo arbeiten und ihm die souveräne Ruhe und Gelassenheit vermitteln können, die er von seinen Menschen unbedingt braucht, um selbst gelassen bleiben zu können und
umweltstabil zu werden. Optimal wäre es, Kenner dieser Rasse zu finden, die sich der Verantwortung, aber auch der gesundheitlichen Probleme, die diese Tiere genetisch mitbringen, bewusst sind. 

Hugo ist ein toller, sehr anhänglicher und verschmuster Hund bei seinen Bezugspersonen. Er kann drinnen sehr gut zur Ruhe finden und bereits für eine angemessene Zeit allein bleiben. 

Kinder, Katzen und Kleintiere schließen wir bei seiner Vermittlung aus. Er hat zum Teil große Probleme mit bestimmten
ihm fremden Männern, die sich sein Vertrauen erst erarbeiten müssen. Eine bereits vorhandene, souveräne Hündin im neuen Zuhause bei entsprechendem Management durch die Menschen wäre eventuell denkbar.

Wünschenswert wäre ein eher ruhiges, ländliches Zuhause für ihn. Hugo ist definitiv eine Aufgabe, aber es lohnt sich und es macht uns große Freude, seine Fortschritte zu sehen. Es wäre wünschenswert, wenn der junge Rüde nicht zu lange im Tierheim warten müsste und zeitnah wieder seine eigenen Menschen hätte, die ihm verlässliche Sozialpartner mit Führungsqualität sein können.